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4 Min. Lesezeit

Internationale Zusammenarbeit bei Raffinerie-Großprojekt

Anforderungen beim Sicherheitsmanagement von Fluidsystemen in Raffinerien

Großprojekte, die im internationalen Maßstab bedeutsam sind, zeichnen sich in der Regel durch überdurchschnittliche Komplexität und hohe Ressourcenbindung an Arbeitskräften und Material aus. Insbesondere die Errichtung einer Erdöl-Raffinerie, die einen internationalen Versorgungsschwerpunkt bilden soll, ist eine Herkulesaufgabe. Denn einerseits ist eine Raffinerie mit angegliederter petrochemischer Verarbeitungsindustrie eine Milliardeninvestition, die schon während der Entstehungsphase ökonomischen Druck ausübt und gleichzeitig im Terminplan bleiben muss. Andererseits müssen hohe sicherheitstechnische Standards erfüllt werden, was sorgfältige und damit oft zeitintensive Arbeit erfordert.  

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Koordination einer großen Anzahl von hochqualifizierten Fachkräften und Expertenteams auf allen Ebenen, so dass von der Planung bis zur Fertigstellung jederzeit ein reibungsloser Baufortschritt gewährleistet ist. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Experten oft aus aller Welt rekrutiert werden, so dass sich leicht Verständigungsprobleme einstellen und unterschiedliche Arbeitsmethoden zu Reibungsverlusten führen können. 

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27 Milliarden US-Dollar für ein Projekt der Superlative

Ein aktuelles Beispiel für ein solches Megaprojekt ist die Errichtung einer Raffinerie-Großanlage mit angeschlossenem kompletten Petro-Chemiekomplex im asiatisch-pazifischen Raum. Es wurde vor kurzem in Betrieb genommen und beeindruckt durch folgende Daten:

  • Investitionsvolumen: 27 Milliarden US-Dollar
  • Beanspruchte Fläche: 8.900 ha.
  • Tägliche Produktionskapazität: 300.000 Barrel Rohöl
  • Jährliche Kapazität: 7,7 Millionen Tonnen petrochemischer Produkte
  • Während der Errichtung der Anlage zeitweise bis zu 70.000 Beschäftigte

Allein diese fünf Items veranschaulichen die Größenordnung des Projektes. Zu bewältigen war die Monsteraufgabe nur durch eine sinnvolle Aufteilung in sogenannte EPCC-Pakete. Das bedeutet, dass zahlreiche, auf Planung, Beschaffung, Montage und Inbetriebnahme (EPCC) spezialisierte Firmen mit einschlägigem Fachwissen in der petrochemischen Industrie gefunden werden mussten. Die Anzahl solcher Spezialunternehmen ist international sehr begrenzt, sodass Auftragnehmer aus aller Welt an den ihnen zugeteilten EPCC-Paketen arbeiteten und diese vor Ort ins Gesamtsystem integrierten.

Wie gleichbleibende Effizienz, Qualität und Sicherheit bei einer Vielzahl an Fluidsystemen erzielt werden

Kennzeichnend für Erdölraffinerien mit angeschlossener petrochemischer Verarbeitung sind die sehr unterschiedlichen flüssigen oder gasförmigen Fluide, die für die zahlreichen Prozesse eingesetzt werden. Das sind zum Teil einfach zu handhabende Betriebsmedien, aber auch giftige Gefahrstoffe sowie unter hohem Druck stehende, hoch erhitzte sowie leicht entzündliche Medien. Im vorliegenden Großprojekt mussten daher Fluidsysteme für vielfältige Anwendungen installiert werden. Um Fluidsysteme mit der größtmöglichen Effizienz zu erhalten, war daher das Projekt-Management von zentraler Bedeutung. Hierbei war zum einen für die Bereitstellung der passenden Fluidsystem-Komponenten in hoher Stückzahl zu sorgen. Zum anderen musste die Logistik inklusive der laufenden Belieferung der zahlreichen Kontraktoren mit Bauteilen sichergestellt werden. Es kam also auch auf eine reibungslose Zusammenarbeit mit den EPCC-Partnern an, die an der paketübergreifenden Erstellung der Fluidsysteme beteiligt waren.

Diese Faktoren waren ein entscheidender Grund, dass den EPCC-Kontraktoren vom Auftraggeber für die Realisierung der Fluidsysteme klare Vorgaben gemacht wurden, hochwertige Komponenten von nur einem Hersteller zu verbauen. Diese Vereinheitlichung – die sich bei ähnlich komplexen Großprojekten der petrochemischen Industrie weltweit zum Trend entwickelt – hat den Vorteil, dass auch nur eine Installations- bzw. Verarbeitungsmethode angewendet wird. Damit wird ein hohes Maß an Installationssicherheit durch fachgerechte Montage erzielt. Diese Sicherheit ist von essenzieller Bedeutung, da bei petrochemischen Prozessen oft gefährliche Stoffe unter Druck oder mit hohen Temperaturen durch das Rohrsystem geleitet werden. Leckagen müssen daher unter allen Umständen vermieden werden, andernfalls ist neben der Sicherheit für Mensch und Umwelt auch die Effizienz der Anlage massiv gefährdet. Dem gegenüber ergeben sich, bezogen auf die Gesamtbetriebsdauer einer Anlage durch die vereinfachte, ordnungsgemäße Montage und Wartung erhebliche Wirtschaftlichkeits- und Sicherheitseffekte.

Werden hingegen Bauteile unterschiedlicher Hersteller in demselben Fluidsystem kombiniert, erhöht sich das Risiko der mangelnden Betriebssicherheit trotz scheinbar identischer Funktion und Abmessungen. Durch unterschiedliche Qualitäts- und Toleranzstandards sind vor allem bei Rohrverschraubungen Leckagen vorprogrammiert.

Solution Provider Swagelok – bei weitem mehr als nur Lieferant für Fluidsystem-Bauteile

Angesichts des immensen Bedarfsvolumens an Bauteilen und der großen Zahl an internationalen Kontraktoren hatte der potenzielle Lieferant folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

  • eine Lieferkapazität, die dem hohen Nachfragevolumen gerecht wird
  • hundertprozentige Kompatibilität der Bauteile und Komponenten untereinander
  • gleichbleibend hohe und anerkannte Qualität
  • Erfahrung im Großanlagenbau
  • projektbezogene Beratungsexpertise

Letztlich entschied sich der Auftraggeber für die Swagelok Capital Projects Company (SCPC), eine Tochtergesellschaft der Swagelok Company. Denn als weltweit führender Anbieter von Fluidsystem-Bauteilen, Baugruppen und unterstützenden Dienstleistungen, verfügt das Unternehmen über globale Produktionsstandorte und ein leistungsfähiges Logistik-Netzwerk. Darüber hinaus war auch das Leistungsangebot im Schulungswesen mitentscheidend. Denn sobald für die fehlerfreie Installation bestimmte Vorgehensweisen und Verarbeitungsmethoden erforderlich waren, konnten die damit befassten Arbeiter vor Ort von erfahrenen Swagelok-Experten geschult werden.

Auf diese Weise entstand eine sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit einerseits mit dem Auftraggeber, aber auch mit den beteiligten EPCC-Kontraktoren.

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Berater, Koordinator, Lieferant, Lehrer – und deshalb wertvoller Partner des Auftraggebers

Für den Auftraggeber war Swagelok im gesamten Entstehungsprozess der Großraffinerie ein erfahrener Beratungspartner auf der Ebene des Projektmanagements. Konkret hieß das: exzellente Koordination und Kooperation. Denn bei einer Milliardeninvestition geht es rasch um einen Millionen Betrag, wenn ein Lieferant ein dringend benötigtes Bauteil nicht rechtzeitig anliefern kann. Wenn von einer Lieferverzögerung mehrere EPCC-Kontraktoren betroffen sind, kann der Verlust an einem Tag bis zu 25 Millionen US-Dollar betragen. Insofern war sich Swagelok durchaus seiner Verantwortung als einziger Lieferant von Fluidsystem-Bauteilen bewusst.

 Daraus erklärt sich auch, dass Swagelok während aller Phasen der Projektentstehung mit einem umfangreichen Team vertreten war, das im Bedarfsfall durch anerkannte, internationale Experten aus den eigenen Reihen ergänzt wurde, wenn besondere Lösungen zu erarbeiten waren.

In der täglichen Praxis bewährte sich die Zusammenarbeit zwischen Swagelok und den zahlreichen EPCC-Partnern. Nicht nur, dass die Kontraktoren aus einer Hand und stets im vereinbarten Zeitrahmen alle erforderlichen Bauteile in hochwertiger Qualität erhielten, sondern auch jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner hatten. Wenn es beispielsweise um die analytische Probenahme ging, konnten die Swagelok-Experten vor Ort für eine verbesserte Qualitätskontrolle sorgen und damit die Voraussetzung für optimale Endprodukte schaffen.

Aus der Herausforderung wurde am Ende ein großer Erfolg für den Betreiber – und für Swagelok

Mit der Teilnahme an der Realisierung dieses Raffinerie-Großprojekts konnte Swagelok alle seine Facetten als international agierendes Unternehmen und erfolgreicher Solution Provider auf dem Gebiet der Fluidsystem-Technologie zeigen. Nicht nur, dass zu jeder Zeit und an jedem Ort des Projektes die richtigen Bauteile in bedarfsgerechter Stückzahl zur Verfügung standen. Es waren auch jederzeit Experten im Einsatz, die ihre Aufgaben in der Logistik, Koordination, Beratung und Schulung wahrnehmen konnten. So können der Anlagenbetreiber und Swagelok gleichermaßen von einem vollen Erfolg der Zusammenarbeit sprechen.

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