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4 Min. Lesezeit

Fachkräftemangel gezielt durch Mitarbeiterförderung entgegenwirken

Der Mangel an Arbeitskräften ist längst ein gesamtwirtschaftliches Problem geworden. Besonders betroffen sind Unternehmen, die auf qualifizierte Fachkräfte im technischen Bereich angewiesen sind. Dabei geht es sowohl um Ausbildungsberufe im Handwerk als auch um Techniker und Ingenieure.

Eine der Ursachen für das Defizit an Fachkräften ist der demografische Wandel, bei dem aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge mehr altgediente Mitarbeiter in Rente gehen, als junge Erwerbsfähige nachrücken.

Was ist also zu tun, um dem Mangel nachhaltig und möglichst frühzeitig entgegenzuwirken? Denn mit dem Wechsel in den Ruhestand geht nicht nur „Manpower“ verloren, sondern auch oft das enorme Potenzial an Fachwissen und Erfahrung, das Mitarbeiter im Laufe ihres Berufslebens gesammelt haben.

Jedes vorausschauend planende Unternehmen versucht deshalb, rechtzeitig Nachwuchskräfte zu rekrutieren, um einen gleitenden Übergang zu gestalten. So haben die prospektiven Ruheständler noch Gelegenheit, möglichst viel von Ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz weiterzugeben.

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Vorhandenes Fachwissen transferieren und neues dazulernen

Die Betreuung und Instandhaltung eines industriellen Fluidsystems hält zahlreiche Aufgaben bereit. Technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind hierbei nur die (Grund-)Voraussetzungen für Mitarbeiter im Einsatz am Fluidsystem. Wie breit aufgestellt das Fachwissen sein muss, um das System am Laufen zu halten und Störungen sofort beseitigen zu können, wird oft erst klar, wenn langjährige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

Deshalb ist es von großer Bedeutung, nachfolgenden, geeigneten Mitarbeitern frühzeitig die Möglichkeit zu geben, sich dieses Fachwissen anzueignen – zum einen durch die Wissensvermittlung der älteren Kollegen, zum anderen durch zielgenaue Schulungen, mit denen das vorhandene Fachwissen ausgebaut und auf den neuesten technischen Stand gebracht wird. Unternehmen, die diesen Weg der Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter beschreiten, bieten sich 3 Themenbereiche an:

  1. Allgemeine Instandhaltung des Fluidsystems
  2. Metallurgie und Materialauswahl
  3. Entwicklung, Bau und Einsatz von Anwendungs-Subsystemen

1. Allgemeine Instandhaltung des Fluidsystems

Der Betrieb eines Fluidsystems für gasförmige oder flüssige Medien bedarf der laufenden technischen Betreuung. Nur so lassen sich mögliche Störungen schon im Vorfeld erkennen und vermeiden. Kommt es dennoch zu einem Komponenten- oder Bauteilversagen, müssen die Mitarbeiter in der Lage sein, diese schnellstmöglich zu beheben, um die Auswirkungen auf die Produktionsbereiche und damit finanzielle Verluste so gering wie möglich zu halten.

Schon die turnusmäßigen Inspektionen des Fluidsystems fordern vom Mitarbeiter den fachlich geschulten Blick und das technische Verständnis, wo potenzielle Schwachstellen auftreten können und diese in besonderem Maße zu beobachten. Beispielsweise sind Lochfraß oder Spaltkorrosion oft kaum zu entdecken. Wer als erfahrener Mitarbeiter jedoch weiß, wie und wo diese Korrosionsarten auftreten, wird bewusst gefährdete Stellen und Bereiche dahingehend untersuchen.

Für Instandsetzungsarbeiten sind besondere Fertigkeiten erforderlich, wie zum Beispiel das Rohrbiegen von Präzisionsrohren aus Edelstahl, die Installation von Ventilen und Reglern, die Montage von herkömmlichen Rohrverschraubungen, Verschraubungen mit NPT-Gewinde oder der neuartigen Swagelok Klemmringverschraubung. Zum Grundlagenwissen gehört auch die Beurteilung und Auswahl von Bauteilen und Komponenten entsprechend dem vorgesehenem Einsatzzweck.

Speziell für diesen Themenbereich gibt es ein umfangreiches Schulungs- und Weiterbildungsangebot.

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2. Metallurgie und Materialauswahl


Für die unterschiedlichsten Fluidsystem-Anwendungen gibt es eine Vielzahl von Metallwerkstoffen. Daher gehört die genaue Kenntnis der Qualitäten und ihrer Eigenschaften zu den grundlegenden Wissensbereichen von Mitarbeitern, die für Betrieb und Maintenance von Fluidsystemen zuständig sind.

Leckagen als Folge von Korrosionsschäden gehören zu den häufigsten Ursachen für Betriebsstörungen bei Fluidsystemen. Kenntnisse über das Korrosionsverhalten der Metallwerkstoffe gelten deshalb als wichtige Erweiterung des Grundlagenwissens. Denn sowohl umweltbedingte Einflüsse als auch durchgeleitete Fluide können unterschiedlich korrosiv auf Leitungsmaterial, Bauteile und Komponenten einwirken. Beispielsweise kann auf Offshore-Bohrplattformen wegen der hohen Salzkonzentration im Meerwasser und der Luft chloridinduzierte Spannungsrisskorrosion auftreten, wenn nicht Bauteile aus speziell geeigneten Werkstoffen verwendet werden. In Erdgas führenden Rohrleitungen ist Sauergas-Korrosion die häufige Ursache für Leckagen. In den vielen weiteren Fällen von Wechselwirkungen zwischen Metallbauteilen des Fluidsystems und den durchgeleiteten Fluiden ist die Kenntnis der jeweils infrage kommenden Edelstahllegierung unerlässlich für fachgerechte Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen.

Wenn die Weitergabe des Expertenwissens eines erfahrenen Mitarbeiters nicht mehr möglich ist, bietet Swagelok die alternative Lösung. In dem materialwissenschaftlichen Seminar wird den Teilnehmern das nötige Fachwissen vermittelt. Sie erhalten umfassende Kenntnisse über die Qualitäten und Eigenschaften zahlreicher, für Fluidsysteme relevante Metallwerkstoffe und Edelstahllegierungen. Ebenso lernen sie die Eigenschaften hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit kennen und welche Industriestandards zu beachten sind.

3. Einsatz von Anwendungs-Subsystemen

Wie breit gefächert das Fachwissen für den Betrieb eines Fluidsystems ist, zeigen die Subsysteme, die für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt werden. Die Funktion z.B. eines Probenahme-, Gasverteilungs- oder Gleitringdichtungssystems zu verstehen, Probleme bei der Anwendung zu erkennen und für Abhilfe zu sorgen, sind nur einige der Herausforderungen, denen ein Fluidsystem-Mitarbeiter gerecht werden sollte. Je nach Größe des Teams können die Wissensgebiete auf mehrere Mitarbeiter verteilt sein. Dennoch bleibt die Verpflichtung, dass das Team insgesamt in der Lage sein muss, das Fachwissen anzuwenden, damit das Gesamtsystem nicht nur am Laufen gehalten wird, sondern möglichst optimal arbeitet.

Es besteht auch die Möglichkeit, reguläre, aber dennoch kritische Fertigungs- und Installationsarbeiten extern zu vergeben. So können sich die Mitarbeiter ausschließlich auf den ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage konzentrieren. Darüber hinaus gibt es die Option, entweder vorinstallierte und geprüfte Subsysteme zu übernehmen oder diese individuell anpassen zu lassen. Dadurch werden die Mitarbeiter weiter entlastet, diese Systeme selbst zu entwickeln und zu installieren.

Informieren Sie sich hier über das Angebot der Swagelok Custom Solutions.

Mit externer Beratungsleistung das Gesamtsystem optimieren

Ein Fluidsystem in allen Teilbereichen stets im Blick zu haben und sofort auf jede Leckage zu reagieren, kann bei entsprechender Anlagengröße mit sehr großem personellen und zeitlichen Aufwand verbunden sein, der sich für das Unternehmen nicht rechnet. Dennoch muss ein Fluidsystem laufend gewartet werden, damit es optimal und mit höchster Effizienz arbeitet. Auch hier ist es eine Frage des Fachwissens und des Engagements der für das System verantwortlichen Mitarbeiter, auf welchem Leistungsniveau sie die Anlage halten können.

Bei dieser Fragestellung ist ausschlaggebend, welcher optimale Status erreichbar wäre, wenn entsprechende Maßnahmen unternommen würden. Man könnte auch sagen: Wenn ein absoluter, erreichbarer Wert bekannt ist, ist es leichter, sich an ihm zu orientieren.

Angesichts der geforderten Rentabilität, der Forderung nach Ressourcenschonung und Effizienzsteigerung ist es gewiss eine lohnende Investition, das Fluidsystem auf Herz und Nieren zu überprüfen bzw. überprüfen zu lassen, so dass ein Soll-Ist-Vergleich möglich ist.

Swagelok macht mit seinem Prüfservice genau diesen Vergleich möglich: Mit dem unabhängigen Blick auf jedes Detail des Fluidsystems arbeiten die Swagelok Experten Stärken und Schwächen heraus, benennen konkret die Optimierungspotenziale und bieten Strategien an, wie die Optimierung des Gesamtsystems auf einem realistischen Weg zu erreichen ist.

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Die Ergebnisse der System-Evaluierung werden dem Swagelok-Kunden in einem umfassenden Prüfbericht präsentiert. So erhält dieser die zuverlässige Basis, um zielführende Optimierungsmaßnahmen einzuleiten und durchzuführen. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu Prüfservice und Beratung von Swagelok.

In Verbindung mit bestens geschulten Mitarbeitern lassen sich damit alle Voraussetzungen erfüllen, mit denen das Fluidsystem zu neuen Leistungsebenen geführt werden kann.

Sollten Sie noch eine Frage zu unseren Seminaren haben, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurück. Sie wollen kein E-Paper, Webinar und Blogpost mehr verpassen? Dann melden Sie sich zu unserem monatlichen Newsletter an. 💡