Das Fluidsystem – der unterschätzte Produktionsfaktor
Bei zahlreichen Produktionsanlagen ist der zuverlässige Transport von gasförmigen oder flüssigen Medien in Rohr- und Schlauchleitungen selbstverständlicher Teil des Herstellungsprozesses. Er ist so selbstverständlich, dass die störungsfreie Funktion des Fluidsystems kaum wahrgenommen wird. Dass aber eine vergleichsweise kleine und zunächst missachtete Fehlfunktion wie z.B. eine Leckage Ausgangspunkt für den Ausfall der gesamten Produktionsanlage sein kann, verdeutlicht den Stellenwert eines intakten Fluidsystems.
Von Nichts kommt nichts – im doppelten Sinne
Rohrleitungen und Schläuche, Anschlusstücke, Ventile, Messeinrichtungen etc. unterliegen einem Verschleiß, seien es äußere mechanische Einflüsse, extreme Temperatureinflüsse, Materialermüdung oder Oxidation. Sind die transportierten Gase oder Flüssigkeiten aggressiv, können von innen heraus zunächst nicht sichtbare Schäden entstehen. Viele dieser Schäden entwickeln sich schleichend oder sie kündigen sich durch zunächst harmlos wirkende Geräusche, Vibrationen, Verfärbungen etc. an. Nur in ganz seltenen Fällen kann beispielsweise durch einen Materialfehler eine plötzliche Störung auftreten. In jedem Fall gilt für eine Funktionsstörung: Von Nichts kommt nichts – also muss schon vorher was gewesen sein.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gehören zu einer strategisch orientierten Unternehmenspolitik laufende Investitionen in den Erhalt oder die Leistungssteigerung der Produktionsanlagen. Oft bleibt dabei die Anpassung des Fluidsystems unberücksichtigt oder spielt die „zweite Geige“. Das kann dazu führen, dass sich das veraltete Fluidsystem als Flaschenhals erweist. Deshalb ist hier integriertes Denken, Planen und Investieren gefragt. Denn auch im Sinne einer Investition in die Leistungsfähigkeit des Fluidsystems gilt: Von Nichts kommt nichts.
Wehret den Anfängen: Die Systemperformance sicherstellen
Die unzureichende Pflege und Wartung eines Fluidsystems führt unweigerlich zu einem allmählichen Niedergang der Systemleistung. Wird dieser Entwicklung nicht frühzeitig Einhalt geboten, wirken sich die Probleme auch auf die gesamten Produktionsprozesse aus. Denn von den immer häufiger auftretenden Störungen und damit erforderlichen Reparaturarbeiten am Fluidsystem sind in der Regel auch Teile der Produktionsanlagen betroffen. Die Folge: Insgesamt sinkt die Produktivität der Herstellungsprozesse.
Dieser Entwicklung wirken regelmäßige Inspektionen durch geschultes Fachpersonal entgegen. Denn dadurch werden frühzeitig Schwachstellen erkannt, die durch angemessene Vorsorgemaßnahmen größere Störfälle und damit länger andauernde Systemausfälle, Reparaturarbeiten und Kosten vermeiden.
Weitere Maßnahmen tragen entscheidend zur Stabilisierung der Systemperformance bei und sind Voraussetzung für künftige Leistungsoptimierungen bzw. -steigerungen:
Leistungsoptimierung durch Anpassung der Entscheidungs- und Handlungskompetenzen
Auf der gesicherten Basis eines regelmäßig gewarteten und daher intakten Fluidsystems lassen sich einfacher und kostensparender Leistungsoptimierungen bzw. -anpassungen an ebenfalls optimierte Herstellungsprozesse durchführen.
Solche Optimierungen, die oft schon durch den Austausch einer einzelnen Komponente oder eines einfachen Eingriffs in das System zu erreichen sind, lassen sich in vielen Unternehmen nur durch einen komplexen Antrags- und Genehmigungsprozess erreichen. Wegen des zu erwartenden „Papierkrams“ lassen sich viele Praktiker davon abschrecken, entsprechende Maßnahmen anzuregen, eine Optimierung unterbleibt.
Der Verzicht auf Systemoptimierungen kann auch an unklarer Kompetenzverteilung liegen. Wenn die Aufgabenfelder von Wartungsteams zu eng festgelegt sind, betrachten sie sich für bestimmte Maßnahmen nicht zuständig. Wenn zudem das Berichtswesen über Wartungsarbeiten suboptimal ist, sind Störungen und Ausfälle des Fluidsystems vorprogrammiert.
Je nach Größe und Komplexität des Fluidsystems können mehrere Abteilungen in Entscheidungsprozesse eingebunden sein, wenn es um Systemoptimierungen geht – mit dem häufigen Ergebnis von organisatorisch bedingten Verzögerungen. Deshalb sollten sich alle Abteilungsleiter bewusst sein, welche Bedeutung das Fluidsystem für die Effizienz ihrer Abteilung hat. So lassen sich leichter die organisatorischen Voraussetzungen schaffen, dass Verbesserungsmaßnahmen kurzfristig durchgeführt werden können, z.B. durch Kompetenzübertragung an einen verantwortlichen Experten. Wenn dieser zugleich ein leistungsfähiges Wartungsteam führt, kann durch regelmäßige Besprechungen auf Entscheiderebene ein laufender Verbesserungsprozess in Gang gesetzt werden.
Leistungsoptimierung durch hochwertige Experten-Analyse
Die meisten Unternehmen mit leistungsfähigen Fluidsystemen verlassen sich aus wirtschaftlichen Gründen auf ausgelagerte Serviceleistungen von Fachfirmen. Swagelok Prüfservices verfügt über Experten nicht nur mit hohem, technischem Fachwissen über Fluidsysteme, sondern auch über Anwendungserfahrung und Branchenkenntnisse des jeweiligen Unternehmens. So sind sie in der Lage, das gesamte Fluid- und Probenahmesystem zu analysieren. Das Ergebnis wird in einem detaillierten Bericht mit Handlungsempfehlungen zur Leistungsverbesserung festgehalten.
Der Benefit für das Unternehmen: Steigerung der Systemleistung, Produktivität und Sicherheit bei gleichzeitigen Chancen zur Reduzierung von Betriebs- und Wartungskosten.
Leistungsoptimierung durch geschulte Mitarbeiter
Wie jede Maschine und jedes Gerät im Produktionsprozess benötigt auch das daran beteiligte Fluidsystem Pflege und Wartung durch Fachleute, die ihr Handwerk verstehen.
Die mit am häufigsten anzutreffenden Fehler sind, dass Schraubverbindungen nicht genügend angezogen oder Klemmringe falsch eingesetzt wurden. Ob Nachlässigkeit oder mangelnde Fachkenntnis – die Folge solcher scheinbar einfachen Fehler können Leckagen und flüchtige Emissionen mit Gesundheitsrisiken und Effizienzeinbußen sein, die es gilt von vornherein zu vermeiden.
Die Swagelok-Schulungsprogramme vermitteln zu zahlreichen Themen fundiertes Fachwissen. Dazu gehören Kenntnisse und Fähigkeiten, um alltägliche Herausforderungen zu meistern, die sich bei Konstruktion, Betrieb und Wartung von Fluidsystemen stellen. Hierbei reichen die Unterrichtsstoffe vom grundlegenden Aufbau eines Fluidsystems für „Einsteiger“-Mitarbeiter über den Aufbau und die Funktionsweise von Probenahmesystemen bis zur Vermittlung neuester Systemtechnologien.
Schulungsthemen, die alle Bereiche der Theorie und Praxis von Fluidsystemen umfassen
Durch Lehrgänge und Seminare erhalten die Teilnehmer nicht nur umfassendes Fachwissen sondern auch praktische Fertigkeiten vermittelt, die sie vor Ort produktiv anwenden können und auf diese Weise mithelfen, die Effizienz des Fluidsystems zu erhalten und zu steigern. Das sind u.a.:
Ein wichtiger Nebeneffekt von Schulungen: die Fachterminologie
Mitarbeitern, die z.B. als fachfremde Quereinsteiger in der Betreuung von Fluidsystemen eingesetzt werden, fehlt es nicht nur an Fachwissen sondern auch an der Kenntnis der speziellen Fachbegriffe. Das führt häufig zu Missverständnissen und Fehlern. Deshalb sind insbesondere bei dieser Mitarbeitergruppe die Swagelok Grundlagenschulungen von zusätzlichem Wert.
Aber auch Experten, die von angrenzenden bzw. verwandten Berufsfeldern kommen, profitieren doppelt von den Swagelok-Schulungen, da auf dem Gebiet der Fluidsysteme zahlreiche Technologien mit speziellen Fachbegriffen angewendet werden. Die Kenntnis über die Fachtermini dient der zielgenauen und schnellen Kommunikation und damit der erhöhten Handlungssicherheit.
Erfahren Sie jetzt mehr über unsere Prüfservices und unsere Schulungsangebote. Sie haben eine direkte Frage? Dann treten Sie mit uns in Kontakt.