Korrosion ist beim Betrieb von Fluidsystemen ein zentrales Thema, vor allem, wenn sie „Wind und Wetter“ ausgesetzt sind. Es stehen also folgende Fragen im Mittelpunkt:
Auf diese Fragestellungen geben wir mit einem Leitfaden zur Materialauswahl in diesem Artikel Antworten, Anregungen und Hinweise.
Wie Sie frühzeitige Korrosionsschäden durch die richtige Werkstoffauswahl vermeiden
Es gibt weltweit kaum härtere Anforderungen an die Korrosionsfestigkeit von Werkstoffen als Offshore-Bohrplattformen, die jahrelang den extremen Witterungsbedingungen zum Beispiel der Nordsee ausgesetzt sind. Kaum weniger extrem sind die Anforderungen an die oft kilometerlangen Rohrleitungen, an tausende Regel-, Mess- und Ventil-Bauteile von Fluidsystemen in Raffinerien oder der chemischen Industrie.
Für die sehr speziellen Anforderungen aufgrund von klimatischen oder Umwelteinflüssen sowie prozessbedingten Anwendungen, müssen die jeweils am besten geeigneten Werkstoffe für die Vielzahl an Komponenten ausgewählt werden. Dazu bedarf es einer außerordentlichen Expertise, um die optimale Kombination von Korrosionsfestigkeit und Wirtschaftlichkeit zu finden.
Korrosion durch atmosphärische Luft, Gase und Flüssigkeiten
Bei Metallen verändern chemische Reaktionen mit den umgebenden gasförmigen oder flüssigen Medien die Oberfläche. Durch diese Korrosion können Widerstandsfähigkeit, Stabilität und Dichtigkeit der Rohrleitungen eines Fluidsystems beeinträchtigt werden.
Damit die Eigenschaften des Rohrleitungs-Werkstoffs über einen langen Zeitraum uneingeschränkt erhalten bleiben, werden deshalb weitgehend korrosionsresistente Metalllegierungen (z.B. Chrom-Edelstahl) verwendet.
Die häufigsten Korrosionsarten: Lochfraßkorrosion und Spaltkorrosion
Unter den zahlreichen Arten von Korrosion treten bei Fluidsystemen für Öl-, Gas- und Chemie-Anwendungen am häufigsten Lochfraß- und Spaltkorrosion auf. Deshalb werden für die Systemkomponenten nicht rostende Edelstahl-Werkstoffe verwendet mit einem Chromgehalt von mindestens 10%. Dennoch kann Korrosion unter bestimmten Bedingungen auftreten.
Welche Werkstoffe minimieren die Korrosion?
Leider gibt es keinen Werkstoff, der gegenüber allen Einflüssen gleichermaßen resistent ist. Dennoch ist der nicht rostende Edelstahl AISI 316/316 L für viele Installationen eine gute Wahl.
In wärmeren Klimazonen sowie in Umgebungen mit hohem Salzgehalt bieten Rohre aus Edelstahl AISI 904/904L einen noch besseren Korrosionsschutz. Dies gilt auch für Rohrleitungen aus Superduplex-Stahl. Beide Werkstoffe zeichnen sich zudem durch Unempfindlichkeit gegen Lochfraß aus.
Korrosionsschutz durch sorgfältige Planung beim Anlagenbau
Um Spaltkorrosion zu minimieren, ist u.a. darauf zu achten, dass
mehrere parallel verlaufende Rohrleitungen auf Distanz verlegt werden.
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