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3 Min. Lesezeit

Senkung von Produktions- und Arbeitskosten durch individuelle Lösungen

Mobilität im Zeichen der ökologischen Nachhaltigkeit und des Klimawandels hat auch in den USA schon seit langem einen Prozess des Umdenkens in Gang gesetzt – dies nicht zuletzt durch kommunale und staatliche Initiativen und Anreize. Der Wechsel von herkömmlichen auf energieeffizientere Kraftstoffe wird Flottenbetreibern zum Beispiel von Bussen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und sozialen Diensten durch Steuervergünstigungen sowie Umrüstungs- und Kaufpreiszuschüssen aus öffentlichen Geldern erleichtert.

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Von diesem Trend profitiert seit seiner Gründung im Jahr 2006 das nordamerikanische Unternehmen Gas Alternative Systems (GAS), für das der Name Programm ist: Es bietet Umrüstungssysteme für Busse und Nutzfahrzeuge und wurde Marktführer in den USA mit seinen Konzepten unter anderem für die Nutzung von flüssigem Erdgas (CNG) und flüssigem Propangas (LPG), das wir als Autogas kennen. Mittlerweile ist GAS das größte Mitglied in dem von dem Fahrzeughersteller Ford ins Leben gerufene Programm Qualified Vehicle Modifier (QVM).

Vom Teilelieferanten zum Beratungspartner für Systemlösungen

Die Zusammenarbeit zwischen GAS und Swagelok kam 2012 zustande durch den unspektakulären Auftrag, an einem neuen GAS-Standort die Lagerbestände an Bauteilen – Rohrleitungen, Rückschlagventile, Schläuche etc. – für die Umrüstungssysteme aufzubauen.
Die steigende Bedeutung vom reinen Teilelieferanten zum Beratungs- und Problemlösungspartner erfolgte im Rahmen der Swagelok Custom Solutions. Dieses Dienstleistungsangebot unterstützt Kunden, die nicht oder nicht mehr über die personellen Kapazitäten und das Know-how verfügen, um die von Swagelok vorgeschlagenen optimalen Lösungen für ihre Fluidsystem-Projekte zu realisieren und die Aufgabe an Swagelok delegieren wollen.

Als Swagelok von GAS als Folgeauftrag der Lagerbestückung zunächst das komplette Supply-Chain-Management anvertraut wurde und zudem den Auftrag erhielt, die Bestellvorgänge zu automatisieren, konnte eine deutliche Produktivitätssteigerung erzielt werden. So ließ sich die Unternehmensführung des Kunden nicht nur von der Qualität der Swagelok-Produkte, sondern auch vom Wert der Beratungs- und Entwicklungsdienstleistungen überzeugen.
Mit den deutlichen Verbesserung der Effizienz im Vertriebsbereich ging einher, dass Swagelok umfassende Einblicke in das Bestandsmanagement und die Fertigung der Umrüstungssysteme erhielt.

Vor allem in der Produktion und Montage der Umrüstungssysteme, konnten rasch weitere Verbesserungspotenziale identifiziert werden. Diese zu realisieren, war dringend notwendig, um mit der dynamischen Nachfrageentwicklung nach Umrüstungssystemen Schritt zu halten und die Marktstellung von GAS aktiv auszubauen. Denn die öffentlichen Förderprogramme veranlassten immer mehr Flottenbetreiber, anstatt neue Fahrzeuge zu kaufen, die bestehenden umrüsten zu lassen.

Verbesserung der Fertigungsabläufe

Ein entscheidender Grund, Verbesserungen der Fertigungsabläufe vorzunehmen, war, dass viele Tätigkeiten bei der Herstellung der Umrüstungssysteme und der Enttankungsbehälter für Busse und Nutzfahrzeuge noch stark handwerklich geprägt waren. So ergab die gemeinsame Analyse von GAS und Swagelok, dass das bisher von Hand vorgenommene, zum Teil komplizierte Biegen der Rohrleitungen für die Umrüstungssysteme gleich mehrere Nachteile hatte: Abgesehen von der äußerst zeit- und kostenintensiven Methode, verursachte auch das Einweisen neuer Mitarbeiter in die Biegemethode von Hand hohe Kosten – stets auch begleitet von dem menschlichen Fehlerrisiko, das bei gasführenden Systemen möglichst ausgeschaltet werden sollte.

Eine weitere Schwäche der handwerklich orientierten Fertigungsmethode zeigte sich im Auftrags-Floating. Bei Spitzenauslastung mussten die Stamm-Mitarbeiter mit Überstunden belastet und zusätzliche Mitarbeiter mit Zeitarbeitsverträgen eingestellt werden, was zu erhöhten Personalkosten führte. Oft konnte die Ausführung von Aufträgen nur mit starkem zeitlichen Verzug angeboten werden, was mitunter zu Auftragsverlusten führte. Dem gegenüber war bei reduzierter Auftragslage die Gefahr gegeben, Mitarbeiter entlassen zu müssen oder sie mit Tätigkeiten zu beschäftigen, die einen geringeren Deckungsbeitrag erwirtschafteten.

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Mit durchdachter Arbeitsteilung Synergien erzeugen und Vorteile ausschöpfen

Auf Basis der Custom Solutions entwickelte Swagelok zusammen mit GAS ein Konzept, das den gesamten Herstellungsprozess von der Systementwicklung über die Erprobung bis zur Fertigung von kompletten Baugruppen neu definierte. Seitdem wird für jeden umzurüstenden Fahrzeugtyp anhand der relevanten technischen Daten von Swagelok ein Prototyp angefertigt. Diesen begutachtet GAS hinsichtlich seiner Funktionsweise und gibt ihn nach erfolgter Prüfung frei. Praxistests im Fahrzeug haben daraufhin die Alltagstauglichkeit zu beweisen, bevor das Umrüstungssystem für die Produktion freigegeben wird. Um eine reibungslose Umrüstung zu gewährleisten, erhält GAS zudem Enttankungsbehälter mit Vorrichtungen zur Druckentlastung inklusive der erforderlichen Verschraubungen, Kugelhähne und Rohrleitungen, die ebenfalls von Swagelok hergestellt werden.

Aufgrund dieser integrierten Vorgehensweise mit von Swagelok vorgefertigten Baugruppen und der mittels CNC-Technik präzise vorgebogenen Systemversorgungsleitungen werden nun gleich mehrere Vorteile genutzt: 1. gleichmäßigere Arbeitsauslastung der GAS-Mitarbeiter, 2. Reduzierung der Personalkosten, 3. Senkung der Umrüstungszeit auf ein Viertel – von ursprünglich 16 auf 4 Stunden – dank der von Swagelok vorgefertigten Systeme und damit 4. die beachtliche Steigerung der Produktionskapazitäten, so dass steigende Auftragseingänge angenommen werden können. Mit dieser Produktionsmethode ließ sich gleichzeitig bei GAS und Swagelok auch ein Qualitätssicherungskonzept verwirklichen, um die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern.

Mit Expertise und Qualität zum Erfolg

In diesem noch verhältnismäßig jungen Markt, in dem sich die Wettbewerbsbedingungen dynamisch entwickeln, gelang es GAS beizeiten, Effizienz und Produktivität so zu stärken, dass das Unternehmen die Stellung als Marktführer ausgebauten konnte.

Der Beitrag von Swagelok lässt sich insofern konkret benennen, als fünf unterschiedliche Fahrgestellkonfigurationen, drei Prototypen und drei verlässlich reproduzierbare Baugruppen für Be- und Enttankungsbehälter, CNG-Kraftstoffleitungen und Vorrichtungen zur Druckentlastung hergestellt wurden.

Mit den neuen Maßnahmen der Vormontage und Fertigung wird nun eine deutlich verbesserte Qualität der Herstellung und Montage der Umrüstungssysteme erzielt – und dies bei gleichzeitiger Beschleunigung und verstetigter Reproduzierbarkeit der Abläufe.
Bei GAS sieht man den wesentlichen Unterschied in der Zusammenarbeit mit Swagelok sehr positiv. Der Betriebsleiter von GAS, Andrew Steiner, erläutert dazu: "Bei unseren anderen Lieferanten läuft es häufig so, dass sie uns die Teile liefern und wir sie einbauen – und damit endet auch schon die Beziehung." Demgegenüber schätzt er den fortwährenden, konstruktiven Austausch mit Swagelok, der letztendlich den Unternehmenserfolg bewirkt hat.

Die Ergebnisse der erfolgreichen Zusammenarbeit von GAS und Swagelok

Die gemeinsam entwickelten und in die Praxis umgesetzten Maßnahmen lassen sich in Zahlen ausdrücken, die die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Swagelok und GAS eindrucksvoll widerspiegeln:

  • CNC-Biegen von über 6.000 Rohren pro Jahr
  • Umrüstung von 750 Fahrzeugen pro Jahr
  • Senkung der Produktionszeit pro umgerüstetem Fahrzeug um 75 %
  • Einsparungen in Höhe von 62 USD pro Stunde dank Vormontage und ausgelagerter Fertigung
  • Reduzierung der Produktionskosten um 1,3 Mio. USD über 5 Jahre

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